Ab Juni, wenn die Frühjahrsternbilder nach Westen verschwunden sind, erscheint zuerst eine Sternenregion mit noch so vielen hellen Sternen, das Sternbild Schlangenträger. Als Kontrast dazu kommt gleich danach die Milchstraße.
Am östlichen und westlichen Rand der Milchstraße stehen zwei kleine aber auffällige Sternbilder. Am westlichen Rand ist das Parallelogramm des Sternbilder Leier zu sehen. Am Osten dagegen steht das Sternbild Delphin.
Das Sternbild Delphin besteht hauptsächlich aus Mehrfachsternsystemen. Die Doppelsternsysteme sind zum Teil so eng, dass sie visuell nicht auflösbar sind und nur durch die Spektroskopie nachgewiesen werden können.
Das Sternbild Delphin ist eines der 48 Sternbilder, die in der Antike vom griechischen Mathematiker und Astronomen Ptolemäus (von 90 bis 168 nach Christus) beschrieben wurden.
In den Sternbildern sind die Götter der Antike und ihre Geschichten abgebildet.
Dem Sternbild Delphin werden verschiedene Geschichten zu geschrieben. Eine davon lautet:
Die Nereide Amphitrite war die Tochter von Okeanos und Tethys. Okeanos war der Beherrscher der Flüsse. Ihre Tochter Amphitrite war in der griechischen Sagenwelt die Beherrscherin der Meere.
Den Töchtern von Okeanos und Tethys, den Nereiden, wurden dieselben Tugenden wie ihren Eltern zugeschrieben (Weisheit, Redlichkeit und Gerechtigkeit).
Amphitrite liebte das freie und ungezügelte Leben und hatte kein Interesse an Poseidon, da sie nicht vorhatte zu heiraten. Als Poseidon, der Meeresgott sie bei den Tänzen der Nereiden auf Naxos sah verliebte er sich in sie.
Als dieser immer mehr um zu warb, flüchtete Amphitrite zum Atlas in die hintersten Tiefen des Meeres und versteckte sich vor dem Meeresgott. Doch Poseidon wollte nicht von Amphitrite lassen.
So schickte er Delphinos sie zu suchen und der fand auch Amphitrite.
Es gelang ihm als Brautwerber Amphitrite in die Arme von Poseidon zu lotsen. Als Dank wurde der Delphin an den Himmel versetzt.